Glossar

  • HIV

    HIV ist eine Abkürzung und bedeutet „Humanes Immundefizienz-Virus“. Das bedeutet übersetzt: menschliches Abwehrschwäche-Virus. HIV schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte. Die Abwehrkräfte nennt man auch  Immunsystem genannt werden.
    Wenn sich ein Mensch mit HIV angesteckt hat,  kann der Körper andere eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen. Im schlimmsten Fall treten dann bestimmte lebensbedrohliche Erkrankungen auf, zum Beispiel schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von Aids.

    Siehe auch Video "Was ist HIV? Was ist Aids?"

  • HIV-Arzt (Schwerpunktarzt)

    Die medizinische Behandlung einer HIV-Therapie ist eine komplizierte Angelegenheit. Der Arzt oder die Ärztin muss über die Zusammenhänge zwischen HIV und anderen Vorgängen im Körper Bescheid wissen, Blutwerte richtig deuten, die besten Medikamente aussuchen und neue Forschungsergebnisse kennen. Das alles gelingt nur spezialisierten Medizinern. Man nennt sie Schwerpunktärzte.

    Wer ein positives Testergebnis erhält, sollte sich so bald wie möglich eine Schwerpunktpraxis oder eine HIV-Ambulanz in einem Krankenhaus suchen. Es lohnt sich, auch einen längeren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen. Denn Menschen mit HIV bleiben nachweislich länger gesund, wenn sie sich von Spezialisten behandeln lassen.

    Adressen von Schwerpunktärzten findest Du unter dem Menüpunkt „Adressen“

    Siehe auch Video "HIV-positiv - Was nun?"

  • HIV-Infektion

    Wenn du Dich mit HIV angesteckt hast, spricht man von einer HIV-Infektion. HIV muss heute nicht mehr zu  Aids führen. Wird die HIV-Infektion rechtzeitig erkannt, können Medikamente den Krankheitsverlauf stoppen.

    Trotzdem erfahren noch immer viele Menschen erst von ihrer Infektion, wenn sie schwer krank werden. Das liegt daran, dass  sich das Virus in den ersten Monaten oder Jahren oft kaum oder gar nicht bemerkbar macht. Wer ein Infektionsrisiko (z.B. ungeschützten Sex, weil das Kondom vielleicht abgerutscht ist ) hatte, sollte sich darum durch einen HIV-Test Gewissheit verschaffen.
    Eine unbehandelte HIV-Infektion verläuft von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Häufig treten kurz nach der Infektion kurzfristig grippeartige Beschwerden auf. Dann scheint oft lange Zeit nichts zu passieren. Doch das Virus vermehrt sich in dieser Zeit im Körper weiter.

    Schließlich ist das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) so geschwächt, dass immer mehr Infektionskrankheiten auftreten. Doch auch jetzt können Medikamente die Krankheit noch bremsen und das Immunsystem kann sich wieder erholen.

    Siehe auch Video "HIV-positiv - Was nun?"

  • HIV-positiv - HIV-negativ

    Bei einem normalen HIV-Test wird Blut abgenommen und in ein Labor geschickt. Einige Tage später bekommt man dann in einem persönlichen Gespräch das Ergebnis mitgeteilt.
    Der Test weist nicht das HIV-Virus selber nach, sondern Antikörper, die die körpereigenen Abwehrkräfte als Reaktion auf die HIV-Infektion bilden.
    Weist der Test Antikörper im Blut nach, liegt eine HIV-Infektion vor. Medizinisch spricht man dann davon, dass der Test „positiv“ ist.
    Weist der Test keine Antikörper nach, spricht man davon, dass der Test „negativ“ ausgefallen ist. Es liegt keine Infektion vor, oder die Infektion liegt erst kurze Zeit zurück, so dass sich noch keine Antikörper bilden konnten.

    Siehe auch Video "Safer Sex Notfall", Video "HIV-Test" und Video "HIV-positiv - Was nun?"

  • HIV-Test

    Kann ich mich mit HIV infiziert haben?“ Diese Frage stellen sich viele Menschen, die Kontakt zur Aidshilfe aufnehmen. Zum Beispiel weil sie ungeschützten Sex hatten, weil das Kondom vielleicht abgerutscht ist oder weil eine andere Situation bestand, in der sie sich mit HIV angesteckt haben könnten.

    Ein HIV-Test kann Klarheit schaffen. Wenn man tatsächlich infiziert ist, ist es heute sehr vorteilhaft, darüber Bescheid zu wissen. Eine rechtzeitige HIV-Therapie kann das Immunsystem dann vor dem Virus schützen.

    Wird eine Infektion hingegen erst spät erkannt, hat das Virus dem Körper oft schon schweren Schaden zugefügt. Das lässt sich durch einen rechtzeitigen Test und eine Therapie vermeiden!
    Einen HIV-Test kann man auch vollkommen anonym durchführen lassen. Er liefert drei Monate nach der letzten Risikosituation ein zuverlässiges Ergebnis.

    Adressen von Organisationen und Ämtern, die einen anonymen Test durchführen, kannst Du unter dem Punkt „Adressen“ finden.

    Siehe auch Video "HIV-Test"

  • Infektion

    Eine Infektion ist das Eindringen, Haftenbleiben und Übertragen von Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Pilze u. a) in einen Körper. Anschließend kommt es zu Kranheitssymptomen. Am häufigsten sind Virusinfektionen und bakterielle Infektionen, aber auch Pilzinfektionen.

    Siehe auch Video "Was ist HIV? Was ist Aids?" und Video "STI - Einführung"

  • Kombinationstherapie oder Antiretrovirale Therapie (ART)

    Früher stand die Medizin HIV und Aids machtlos gegenüber. Das ist heute zum Glück nicht mehr so: Medikamente können die Vermehrung von HIV im Körper verhindern. Menschen mit HIV können heute sehr alt werden.
    Diese Medikamente sorgen bei den meisten Menschen dafür, dass im Körper kein Virus mehr nachweisbar ist. Dafür muss man mehrere verschiedenen Medikamente gleichzeitig einnehmen. Diese Behandlung nennt man Kombinationstherapie oder auch Antiretrovirale Therapie (abgekürzt ART).
    Die Medikamente müssen lebenslang eingenommen werden. Damit wird die Vermehrung des Virus dauerhaft verhindert. Vollständig aus dem Körper entfernen kann man HIV bisher nicht. Die Medikamente erreichen nicht alles HI-Viren im Körper. Eine Heilung ist daher bislang nicht möglich.
    Die meisten Menschen mit HIV können heute mit den HIV-Therapien sehr lange leben. Die Medikamente können allerdings Nebenwirkungen verursachen. Wie stark sie sind, ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden.

    Siehe auch:
    http://www.aidshilfe.de/de/leben-mit-hiv/medizinische-infos/wie-funktioniert-eine-kombinationstherapie
    HIV-Medikamente: http://www.hivandmore.de/medikamente/
    Hochaktive antiretrovirale Therapie HAART bei HIV: http://www.hivandmore.de/hiv_therapie/haart.shtml

    Siehe auch Video "HIV-positiv - Was nun?"

  • Kondom

    Kondome schützen vor HIV und senken das Risiko einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen wie Syphilis, Tripper, Hepatitis B und C. (Gegen Hepatitis B sollte man geimpft sein, wenn man Sex mit häufig wechselnden Partnern hat).

    Kondome sind in Drogerien, Supermärkten, Apotheken und Sexshops erhältlich. Außerdem gibt es Kondomautomaten. Auch an Orten für Männer, die Sex mit Männern suchen (Saunen, Darkroombars, Sexkinos), gibt es Kondome und Gleitmittel.

    Für die meisten Männer  sind Kondome in Standardgröße gut geeignet. Es gibt aber auch größere und kleinere Kondome. Für kleinere Penisse eignen sich auch Modelle, bei denen ein spezieller Ring in der Mitte das Kondom am Abrutschen hindert.

     

    Wichtig: Kondome schützen nur zuverlässig, wenn sie richtig angewendet werden. Für die Größe wie die Handhabung gilt: Ausprobieren, bis alles klappt!

    Rutscht das Kondom trotzdem einmal ab oder reißt, kann man das Risiko einer HIV-Infektion immer noch erheblich reduzieren.

    Bei der Verwendung von Kondomen sollte man Folgendes beachten:

    • Kondome in geprüfter Qualität verwenden (erkennbar zum Beispiel am CE-Kennzeichen und DIN-Prüfnummer) und auf das Haltbarkeitsdatum achten.
    • Verpackung nicht mit scharfkantigen Gegenständen (Messer, Schere) oder den Zähnen aufreißen. Vorsicht mit spitzen Fingernägeln!
    • Kondom erst überziehen, wenn der Penis steif ist. Die Vorhaut zurückziehen, das Kondom mit dem Ring nach außen auf die Eichel setzen. Mit den Fingern das Reservoir an der Spitze zusammendrücken, um Luft zu entfernen. Dann das Kondom mit der anderen Hand vollständig abrollen.
    • Nie zwei Kondome gleichzeitig verwenden – sie scheuern aneinander und können so leichter reißen und abrutschen.
    • Bei Analverkehr und trockener Scheide immer ausreichend fettfreies Gleitmittel verwenden. Niemals fetthaltige Mittel (Vaseline, Massageöl, Bodylotion, Bratfett) verwenden – sie zerstören das Kondom!
    • Erst das Kondom über den Penis ziehen, dann das Gleitmittel auftragen. Nie Gleitmittel auf den Penis auftragen, bevor das Kondom übergezogen wird, es kann sonst leicht abrutschen.
    • Hin und wieder mit der Hand prüfen, ob das Kondom noch richtig sitzt.
    • Nach dem Samenerguss den Penis aus Scheide oder Anus herausziehen, so lange er noch steif ist. Dabei das Kondom am Gummiring festhalten

     

    Siehe auch Video "Kondome richtig benutzen"

  • Kondomanwendung

    1. Nimm nur Kondome mit den Qualitätszeichen CE und DIN EN ISO.
    2. Achte auf das Ablaufdatum und eine unbeschädigte Verpackung.
    3. Die Verpackung vorsichtig aufreißen und das Kondom dabei nicht beschädigen.
    4. Das Kondom über den steifen Schwanz abrollen: Mit dem Ring nach außen auf die Eichel setzen, Kondom oben mit zwei Fingern zusammendrücken, dann mit der anderen Hand nach unten abrollen.
    5. Ordentlich Gleitgel auf das Kondom und das Loch geben. Das Gleitgel sollte wasserlöslich oder auf Silikonbasis hergestellt sein. Durch Fett (z. B. Vaseline, Massageöl, Bodylotion, Crisco, Handcreme, Speiseöl) kann das Kondom porös werden und leicht reißen.
    6. Ab und zu mal nachgucken, ob das Kondom noch richtig sitzt.
    7. Nach dem Sex den Schwanz herausziehen, solange er noch steif ist. Dabei das Kondom unten festhalten, damit es nicht im Loch verschwindet.
    8. Für jeden neuen Partner ein neues Gummi nehmen.

     

    Fehler vermeiden

     

    1. Spucke ist kein Ersatz für Gleitgel!
    2. Gleitgel nicht direkt auf den Schwanz schmieren und dann das Kondom drüber rollen, so kann das Kondom leicht abrutschen oder reißen. Erst das Kondom überstreifen, dann Gleitgel drauf!
    3. Nicht zwei Kondome übereinander ziehen, sie scheuern aufeinander und können so leicht reißen oder abrutschen. Wer mag, kann extra reißfeste Kondome benutzen.
    4. Bei längeren Ficksessions zwischendurch ein neues Kondom nehmen.
    5. Kondome nicht der direkten Sonnenstrahlung aussetzen (z. B. auf dem Armaturenbrett liegen lassen).
    6. Extreme Hitze, Kälte, Druck oder spitze Gegenstände schaden dem Kondom. Deshalb gehört das Kondom auch nicht in die Hosentasche oder ins Portemonnaie.
    7. Intimrasur? Starke Haarstoppeln können dem Kondom schaden, genauso wie Sandkörner, z. B. am Strand.